Gastvorträge von Katrin Angerbauer und Markus Wieland

Die Vorträge finden am 22.02.2024 in unserem VR-Lab statt (Raum 217, InformatiKOM 2, Adenauerring 10). Die Session startet um 11 Uhr und anschließend gibt es eine Fragerunde. Wenn Sie an einer Online-Teilnahme interessiert sind, wenden Sie sich bitte an hci∂informatik.kit.edu. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen, Einblicke von Experten zu erhalten. Wir freuen uns auf Sie!
 
Visualisierung von Lebenserfahrungen von Menschen mit Behinderungen: Vorstellung aktueller Projekte und Erfahrungen aus meiner Doktorandenzeit
Vortragende: Katrin Angerbauer
Zusammenfassung:
Dieser Kurzvortrag wird Katrins aktuelle Projekte an der Schnittstelle von Visualisierungs- und Mixed Reality-Forschung und Barrierefreiheit vorstellen. Dazu gehören ihre CHI22-Untersuchungen zur Barrierefreiheit von Papierfiguren, ihr "Inclusive Avatar Project", in dem sie erforscht, wie Avatar-Darstellungen in sozialen Virtual-Reality-Plattformen wie VRChat inklusiver gestaltet werden können und welche Erfahrungen Menschen mit Behinderungen bei der Nutzung des Avatars machen, sowie ihr "Access Stories Project", in dem sie untersucht, wie und in welchem Kontext Informationen und Erfahrungen zur Barrierefreiheit visualisiert werden können. Darüber hinaus wird sie ihre persönlichen Erfahrungen mit Behinderungen in der akademischen Welt schildern und die Lektionen diskutieren, die sie auf ihrem Weg zur Promotion mit einer Behinderung gelernt hat.
Bio:
Katrin Angerbauerist Doktorandin an der Universität Stuttgart in der Forschungsgruppe für Visualisierung und Virtuelle/Augmented Reality. Sie erwarb ihren Bachelor- und Master-Abschluss in Software Engineering an der gleichen Universität. Vor kurzem absolvierte sie einen Forschungsaufenthalt am UCL London im Labor von Catherine Holloway, wo sie bis 2027 als Honorary Research Fellow tätig ist. Katrin, die selbst Erfahrungen mit einer Behinderung gemacht hat, schöpft ihre persönliche Motivation für ihre Forschung. Ihre Forschung konzentriert sich auf Mensch-Computer-Interaktion, virtuelle und erweiterte Realität und Barrierefreiheit. Sie zielt darauf ab, die gelebten Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen zu verstärken und zu visualisieren und zugänglichere und integrative Technologielösungen zu schaffen.
 
Seize the Gaze: Stärkung des Blickkontakts für Menschen mit Sehbehinderungen
 
Vortragender: Markus Wieland


Zusammenfassung:
Der Blick spielt in sozialen Interaktionen eine doppelte Rolle: Er ermöglicht es uns, Informationen über unsere Umgebung und unseren Gesprächspartner wahrzunehmen und gleichzeitig durch unseren Blick Bedeutung zu vermitteln, z. B. durch Anstarren. Für sehbehinderte Menschen mit Restsehvermögen bleibt diese Form der Kommunikation jedoch weitgehend unzugänglich. Augmented Reality bietet verschiedene Möglichkeiten für Menschen mit Sehbehinderungen, Blickkontakt wahrzunehmen. So können beispielsweise über eine Augmented Reality-Brille für Menschen mit Sehbehinderung Hinweise eingeblendet werden, wenn die sehende Person sie anschaut, und so den Zugang zum Blickkontakt ermöglichen. Ich werde das Potenzial von Augmented-Reality-Brillen für die Wahrnehmung von Blickkontakten sowie die Anforderungen diskutieren, die diese Hinweise in verschiedenen Situationen wie Vorstellungsgesprächen, kooperativen Szenarien, Verabredungen oder Präsentationen erfüllen müssen.


Biografie:
Nach seinem Masterabschluss in Kognitionswissenschaften an der Universität Tübingen begann Markus Wieland seine Promotion am Human-Centered Ubiquitous Media Lab der LMU München. Hier entwickelte er ein Interesse an Mensch-Computer-Interaktion und vor allem an Barrierefreiheit. Als er an die Universität Stuttgart wechselte, um sein Promotionsstudium fortzusetzen und sich der Arbeitsgruppe Virtual/Augmented Reality von Prof. Sedlmair anzuschließen, konzentrierte sich seine Forschung darauf, nonverbale Kommunikation durch XR-Technologien für Menschen mit Sehbehinderungen wahrnehmbar zu machen.